Mobbing am Arbeitsplatz – Was tun? Ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten
Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am Arbeitsplatz ist für viele Betroffene eine belastende und oft langanhaltende Erfahrung. Es kann das berufliche und private Leben stark beeinträchtigen. Doch Sie müssen Mobbing nicht einfach hinnehmen! In diesem Beitrag erfahren Sie, was Mobbing genau bedeutet, welche rechtlichen Schritte Ihnen zur Verfügung stehen und wie Sie sich erfolgreich gegen Mobbing wehren können.
Was ist Mobbing am Arbeitsplatz?
Mobbing bezeichnet wiederholte, systematische Angriffe oder Belästigungen am Arbeitsplatz, die darauf abzielen, eine Person herabzusetzen, auszugrenzen oder psychisch zu schädigen. Typische Mobbinghandlungen sind:
- Schikanen und Beleidigungen: Häufige abfällige Bemerkungen, respektloses Verhalten oder Gerüchte.
- Arbeitsaufgaben entziehen oder überlasten: Dem Mitarbeiter sinnvolle Arbeit entziehen oder ihn absichtlich überfordern.
- Ausgrenzung: Ein Mitarbeiter wird gezielt isoliert und aus dem sozialen oder beruflichen Miteinander ausgeschlossen.
- Ungerechtfertigte Kritik: Permanente und unfaire Kritik an der Arbeit oder Persönlichkeit des Betroffenen.
Wichtig ist, dass es sich nicht um einmalige Konflikte handelt, sondern um wiederholte, gezielte Angriffe.
Erste Schritte: Was können Sie bei Mobbing tun?
Wenn Sie das Gefühl haben, Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz zu sein, sollten Sie folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:
1. Dokumentation des Mobbings
Es ist wichtig, dass Sie jeden Vorfall schriftlich festhalten. Notieren Sie das Datum, den genauen Ablauf, beteiligte Personen und mögliche Zeugen. Eine detaillierte Dokumentation kann später ein entscheidendes Beweismittel sein, wenn es um rechtliche Schritte geht.
2. Gespräch mit dem Vorgesetzten oder dem Betriebsrat
Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten, sofern möglich. Falls der Vorgesetzte nicht handelt oder selbst Teil des Mobbings ist, wenden Sie sich an den Betriebsrat oder die Personalabteilung. Diese sind verpflichtet, solche Beschwerden ernst zu nehmen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
3. Unterstützung suchen
Es kann hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu holen. Ein erfahrener Coach oder Therapeut kann Ihnen helfen, die psychische Belastung zu bewältigen und konstruktive Lösungswege zu finden.
Rechtliche Möglichkeiten: Ihre Rechte bei Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing ist rechtlich gesehen eine Form der arbeitsrechtlichen Pflichtverletzung und kann verschiedene rechtliche Schritte nach sich ziehen.
1. Abmahnung oder Kündigung des Täters
Wenn der Arbeitgeber oder der Betriebsrat von Mobbing erfährt und nachweislich bestätigt, kann dies für den Täter Konsequenzen haben. Das Unternehmen kann eine Abmahnung aussprechen oder – bei schwerwiegenden Fällen – sogar eine Kündigung des Täters in Betracht ziehen.
2. Arbeitsrechtliche Schritte
Betroffene können auch selbst arbeitsrechtlich gegen den Arbeitgeber oder den Täter vorgehen. Folgende Maßnahmen sind möglich:
- Beschwerderecht: Sie haben das Recht, sich beim Arbeitgeber zu beschweren (§ 84 Betriebsverfassungsgesetz). Der Arbeitgeber muss Ihre Beschwerde prüfen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
- Kündigungsschutzklage: Wenn Sie wegen des Mobbings gekündigt wurden, können Sie innerhalb von drei Wochen eine Kündigungsschutzklage erheben.
3. Schadensersatz und Schmerzensgeld
Opfer von Mobbing haben unter bestimmten Umständen das Recht auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Mobbing zu psychischen oder physischen Schäden geführt hat und der Arbeitgeber keine Maßnahmen ergriffen hat, um den Betroffenen zu schützen.
Psychologische Hilfe: Mobbing nicht auf die leichte Schulter nehmen
Mobbing kann schwerwiegende psychische Folgen haben, wie Depressionen, Burnout oder Angststörungen. Scheuen Sie sich nicht psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Therapie kann Ihnen helfen das Erlebte zu verarbeiten und neue Strategien zu entwickeln, um mit der Situation umzugehen.
Prävention: Mobbing am Arbeitsplatz verhindern
Auch Arbeitgeber haben eine Pflicht, Mobbing am Arbeitsplatz vorzubeugen. Dazu gehören:
- Schaffung einer offenen Gesprächskultur: Regelmäßige Kommunikation und klare Verhaltensregeln können Mobbing vorbeugen.
- Anonyme Beschwerdesysteme: Mitarbeitende sollten die Möglichkeit haben, Mobbing anonym zu melden.
- Fortbildungen und Sensibilisierung: Schulungen zum Thema „Mobbing und Konfliktmanagement“ helfen, das Bewusstsein zu schärfen und den Umgang mit Konflikten zu verbessern.
Fazit: Mobbing nicht hinnehmen – handeln Sie!
Mobbing am Arbeitsplatz ist kein Bagatelldelikt, sondern eine ernsthafte Belastung, die Sie nicht einfach hinnehmen müssen. Sammeln Sie Beweise, suchen Sie das Gespräch mit dem Arbeitgeber und nutzen Sie Ihre rechtlichen Möglichkeiten. Es ist wichtig, frühzeitig zu handeln, um Ihre Gesundheit und Ihr Arbeitsklima zu schützen.
Wenn Sie unsicher sind, wie Sie weiter vorgehen sollen, kann ein Anwalt für Arbeitsrecht Ihnen helfen, Ihre Situation rechtlich zu bewerten und die besten Schritte einzuleiten.
Sind Sie Mobbing ausgesetzt? Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie in dieser schwierigen Zeit.
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